Die ersten Ergebnisse des Berner Waldameiseninventars

Die ersten Ergebnisse des Berner Waldameiseninventars. CC BY SA 4.0 Isabelle Trees Frauenkappelen Switzerland

Die ersten Ergebnisse des Berner Waldameiseninventars zeigen nach den ersten drei Jahren einen erstaunlichen Erfolg. Gerne stellen wir ein paar Highlights vor.

Grosser Erfolg Dank Citizen Scientists

Seit unseren Aufrufen im Jahr 2020 hat sich auf der Meldeplattform iNaturalist in unserem Projekt «Waldameisen» einiges getan. Starteten wir mit ungefähr sieben Beobachtungen, so verzeichnete die Meldeplattform Ende 2022 gut 5’500 Meldungen von Standorten der Waldameisenhügel. Bei den Beobachtungen ist zu erwähnen, dass es sich bei einem gewissen Anteil auch um Doppelmeldungen handelt.

Seit Beginn des Projekts beteiligen sich nun ca. 240 Citizen Scientists an der Suche nach Waldameisennestern. Ebenso die Anzahl der Helfer_innen, welche uns beim Kartieren mithelfen, hat sich erhöht. Insgesamt helfen uns nun sechs Freiwillige («Teams») beim Berner Waldameiseninventar mit.

Die ersten Ergebnisse des Berner Waldameiseninventars

Übersicht aller Meldungen und der überprüften sowie beprobten Neststandorte bis Ende 2022. CC BY SA 4.0 Isabelle Trees Frauenkappelen Switzerland
Auf der Karte sind alle bis Ende 2022 gemeldeten Beobachtungen sowie die überprüften und beprobten Neststandorte der Waldameisen verzeichnet. Grafik Isabelle Trees.

In den ersten drei Jahren erhielten wir um die 5’500 Meldungen. Von diesen gemeldeten Standorten haben wir bis jetzt knapp 2’000 aufgesucht und überprüft. Die meisten Beobachtungen waren sehr gut verortet, manche konnten wir leider nicht auffinden und einzelne Waldameisenhaufen waren nicht (mehr) belebt. Bisher sammelten wir von gut 1’550 Waldameisennestern Belegexemplare.

Übersicht über die Verteilung der Waldameisenarten im Kanton Bern bis Ende 2022. CC BY SA 4.0 Isabelle Trees Frauenkappelen Switzerland
Die Karte zeigt die Verteilung der Waldameisenarten im Kanton Bern, der bis Ende 2022 beprobten Nester. Grafik Isabelle Trees.

Die morphologische Bestimmung der gesammelten Waldameisenproben erlaubt uns eine erste Übersicht der Verteilung der einzelnen Arten aufzuzeigen. Im Mittelland kommen die Rote Waldameise (Formica rufa), die Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena) und die Wiesenameise (Formica pratenis) vor. Die beiden Gebirgswaldameisen (Formica lugubris und paralugubris) sind in mitteleren und höheren Lagen vorherrschend. Die genetische Bestimmung dieser beiden Arten ist noch nicht abgeschlossen.

Die Strunkameise

Die Entdeckung der seltenen Strunkameise (Formica truncorum) war im letzten Jahr ein Highlight. Auch im 2022 entdeckten wir wiederum acht neue Standorte, welche noch nicht auf der Karte von info fauna (CSCF, das Centre Suisse de Cartographie de la Faune in Neuchâtel) verzeichnet sind. Bisher befinden sich auf info fauna drei Fundorte im Kanton Bern.

Das Berner Waldameiseninventar weist nun bereits 11 Fundorte der Strunkameise Formica truncorum auf. Diese befinden sich fast ausschliesslich an sonnenexponierten, warmen Standorten im Berner Oberland in den Gemeinden Boltigen, Zweisimmen, Sigriswil, Diemtigen, Erlenbach i.S., Lenk und Rüschegg. Zudem konnten wir geflügelte Königinnen und Puppen für das Archiv im Naturhistorischen Museum sammeln.

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